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Bilder: Temputech Komponenten funktionieren. Ein cloudbasiertes System auf Grundlage von PROFINET liefert die dafür nötigen Daten. dass die Zuführvorrichtung zu einem der Becherwerke zu schnell lief und somit mehr Getreide zuführte, als das Becherwerk weiter-transportieren konnte. Somit fiel der Prozess unter die in der Norm OSHA 1910.272 gefor-derte 80-Prozent-Grenze. Wenn dies eintritt, müssen Arbeiter das Getreide aus dem Be-cherwerk schaufeln, was mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann“, sagt Merrill. „Mitt-lerweile sind wir in der Lage, bereits die Ent-stehung einer solchen Situation zu erkennen. Wenn das Becherwerk die 90-Prozent-Grenze unterschreitet, wird die Zuführvorrichtung automatisch gestoppt und ein Alarm ausge-geben, sodass das Becherwerk überschüssi-ges Getreide abführen kann, bevor sich die Anlage zusetzt.“ Nach einer kurzen Inspektion wird die Zuführvorrichtung dann von Hand neu gestartet. Die Integration der unterschiedlichen Gerä-tesensoren und der Software zur Überwa-chung von Betriebsmitteln erfolgt über eine einzelne Echtzeitplattform mit proaktiver Ausgabe von Alarmen in Equipment Insight von GE. Die Lösung liefert die detaillierten Daten, die mit den Alarmen im Zusammen-hang stehen. Des Weiteren waren die auto-matische Backup-Funktion, die Redundanz und die Möglichkeit zum ortsunabhängigen Zugriff auf Informationen über Mobilgeräte weitere ausschlaggebende Faktoren, die Ri-celand von der Fähigkeit des Systems über-zeugt haben, die Getreideverarbeitungspro-zesse grundlegend zu optimieren. Merrill fügte hinzu, dass nachdem das System in-stalliert wurde, Riceland bei der Ernte 2014 erstmals keine Prozesse stoppen musste, um Getreide herauszuschaufeln. Für große und kleine Silos Dank der modularen Hardware und der vorkonfigurierten Software des Temputech- Systems können selbst kleine getreidever-arbeitende Betriebe ihre Prozesse deutlich optimieren. Basierend auf dem Erfolg des Systems bei Riceland bietet Temputech Nachrüstprojekte für weitere Anlagen an und entwickelt eine abgespeckte Version für kleinere Siloanwendungen. Einer der Haupt-gründe dafür, dass das System auch für kleine Betriebe erschwinglich ist, ist der Wegfall von Kabeln. Bei dem System werden PROFINET-Kabel für die Vernetzung der Sensoren über die gesamte Anlage hinweg verwendet. „Mit PROFINET können wir auf die herkömmli-chen Getreidesilo an einen zentralen Punkt ver-legt werden müssen“, sagt Merrill. „Wir haben buchstäblich mehrere Kilometer Leitungen und Kabelführungen durch ein Ethernet-kabel ersetzt. Damit ließen sich erhebliche Einsparungen erzielen, wenn man bedenkt, dass sich in einigen der Anlagen hunderte von Getreidesilos über eine Distanz von bis zu 800 m oder weiter erstrecken.“ Zuverlässigkeit des Netzwerkes Merrill hebt die Intelligenz zur Sicherstellung der größtmöglichen Netzwerkzuverlässig-keit als wichtigste Eigenschaft hervor, die mit der PROFINET-Technologie einhergeht. „Die fehlertolerante PROFINET-Technologie verfügt über eigene Diagnose- und Alarm-funktionen, sodass wir stets wissen, wenn ein Kommunikationspfad verloren gegangen ist. Ein Controller stellt dann einen redundanten Pfad bereit, sodass wir nie die Verbindung verlieren. Dies ist der Schlüssel für maximale Maschinenverfügbarkeit, da das PROFINET-Netzwerk sowohl den Kunden als auch un-sere Servicetechniker unabhängig von deren Standort über sämtliche Kommunikations-fehler informiert.“ „Dank der Datenerfassung von allen Senso-ren über die Echtzeitplattform von PROFI-NET sind an unseren Mensch-Maschine- Schnittstellen oder sonstigen Geräten stets die richtigen Informationen schnell und in überwachter Form verfügbar und ermögli-chen so eine vorbeugende Wartung. Unsere Techniker können Kommunikationsproble-me schnell ad acta legen und sich auf das tatsächliche Problem konzentrieren wegen dem der Servicefall ausgelöst wurde“, fügte Merrill hinzu. Ausblick In naher Zukunft wird das Temputech- System in der Lage sein, Auszüge aus den Betriebsdaten in Berichten bereitzustellen, die genau auf die jeweiligen Anforderungen einzelner Manager abgestimmt sind. „Mit diesen neuen Fähigkeiten sind wir von ei-nem reagierenden Unternehmen, das nach dem Eintreten von Schäden zur Reparatur gerufen wurde, zu einem proaktiv agieren-den Softwareanalyseunternehmen gewor-den“, sagt Merrill. „Die von diesem System bereitgestellten Betriebsdaten können nicht nur die Verwaltung von Getreideverarbei-tungsprozessen für unsere Kunden optimie-ren, sondern ermöglichen auch die Erwei-terung unseres Portfolios um die proaktive Analyse als gewinnbringenden Service. Leitungen verzichten, die von jedem Jeanne Schweder, freie Redakteurin AUSGABE 1/2016 | PROFIBUS & PROFINET JOURNAL 5


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